Erziehung Beschäftigung Sport

 



Der Sheltie ist überaus leichtführig, er erzieht sich quasi selbst. Sitz, Platz, Bei Fuß sind eine Kleinigkeit, Shelties sind eigentlich von Natur aus leinenführig. Wenn man mag, kann man es mit einem Sheltie schaffen, die Begleithundeprüfung mit dem Mindestalter von 15 Monaten abzulegen. Ein Sheltie lernt gerne und schnell und dabei ist es ihm natürlich egal, was er lernt, Hauptsache, er kann mit seinem Menschen arbeiten.
Aber: ein Sheltie lernt auch schnell Blödsinn, wenn man ihn lässt. So neigen Shelties dazu ausgiebig zu kläffen, wenn sie der Meinung sind, dass es was zu melden gibt, bzw, dass sie was zu melden haben. Diese Neigung sollte man früh und energisch in erträgliche Bahnen lenken, es sei denn man selbst liebt hohes Hundequitschen (denn Shelties haben keine tiefe, sonore Stimme) und hat eine dauerhaft tolerante Nachbarschaft.

Shelties sind sehr einfühlsam und sie sind sehr empfänglich für Stimmungen. Daher sollte man sie auch einfühlsam behandeln und in Erziehung und Ausbildung auf harten Druck komplett verzichten – und glauben Sie mir: man kommt bestens ohne ihn aus. Ein Lob, ein Leckerchen an der richtigen Stelle, ein Lieblingsspielzeug und der Sheltie tut in aller Regel, was man will.
Dementsprechend fügen sich Shelties hervorragend in das Familienleben ein und – ich brauche es wohl kaum zu erwähnen – eignen sich absolut nicht für die Zwingerhaltung! Für die Mehrhundehaltung eignen sie sich hingegen sehr gut.

Mit dem Sheltie eine Beschäftigung zu finden, die Hund und Halter Spaß macht, sollte kein Problem darstellen. Er lernt gerne Kunststückchen und zeigt sie jedem, der sie sehen will, er geht gerne spazieren, spielt Bällchen, geht mit joggen oder auch mit zur Arbeit.  So mancher Sheltie eignet sich auch ausgezeichnet als Therapie- oder Behindertenbegleithund und geht dieser Tätigkeit auch regelmäßig nach. Er kann am Pferd mitlaufen und lässt sich beschmusen oder geht auch mal einfach nur spazieren. Im Gegensatz zu manch anderem Arbeitshund muss der Sheltie aber nicht täglich gefordert werden. Hier gilt :“Man kann, aber man muss nicht!“



„Ein Sheltie jagt nicht!“ – nein, das kann ich nicht bestätigen. Fine findet es äußerst unterhaltsam hinter einer Katze oder einem Kaninchen hinterher zu rasen. Genauso liebt sie es laut kläffend auf Schafe zuzurasen und ein Heidenspektakel am Weidezaun zu machen. Denn Shelties sind Hütehunde und das Hüteverhalten ist aus dem Jagdverhalten abgeleitet, es fehlt im Prinzip nur der Tötungsbiss (ob das die Mäuse auch wissen, die Fine dann doch immer mal erwischt?)

Wer mag kann sich mit einem Sheltie auch etwas ernsthafter sportlich betätigen. Shelties eignen sich hervorragend für Agility und sind aus den Mini und Midi Klassen nicht mehr wegzudenken, hier beherrschen sie inzwischen das Bild auf Turnieren und Meisterschaften. Shelties können sehr schnell und sehr wendig sein, reagieren zudem sehr fein auf die Anzeigen des Hundeführers. Ein talentierter Hund kann in den richtigen Händen zu wahren Meisterleistungen gebracht werden – eine Augenweide für jeden Fan des Hundesports.

Das gleiche gilt im Prinzip auch für Obedience, die hohe Kunst der Unterordnung. Auch hier kommt dem Sheltie seine Arbeitsfreude und Leistungsbereitschaft zu Gute, vor allem aber seine Bereitschaft intensiv mit seinem Hundeführer zu arbeiten (auch wenn es einiger Mühen bedarf, einem Sheltie korrektes apportieren beizubringen).

Auch die Nasenarbeit ist eine Aufgabe, der sich ein Sheltie konzentriert und ausdauernd widmen kann. Fährtenarbeit und Mantrailing sind beispielsweise Disziplinen, die auch einem Sheltie einiges abverlangen.

 

Seit Sommer 2015 habe wir die neue Trendsportart Rally Obedience für uns entdeckt. Beide Hunde sind darin recht erfolgreich und haben innerhalb von 10 bzw. 13 Monaten die höchste Klasse erreicht. Vor allem Fine liebt diesen Sport sehr, da sie die ganze Zeit im engen Kontakt mit mir ist und ständig Rückmeldungen bekommt, wie toll sie das Ganze doch meistert.

Man sieht: der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die einzige Beschäftigung, die einen Sheltie auf Dauer wohl nicht auslastet ist, den lieben langen Tag auf dem Sofa zu verbringen. Wer sich einen Sheltie anschafft, sollte schon Freude an aktiver Beschäftigung mit dem Hund haben.